„Da steh ich nun ich armer Thor …“ – Vorhang auf für ein großes Werk „FAUST – Der Tragödie erster Teil“ von Johann Wolfgang von Goethe gespielt von der Neuen Werkbühne München in der Turnhalle der Lobkowitz Realschule am Montag, den 11. November um 10 Uhr.

Faust – Der Tragödie erster Teil« (»Faust I«) ist ein Drama aus dem Jahr 1808. Der Ort der Handlung ist Deutschland um das Jahr 1500. Das Werk verknüpft zwei Handlungsstränge: die »Tragödie des Gelehrten Faust« und die »Gretchentragödie«. Hauptperson ist der Wissenschaftler Heinrich Faust, der nach Erkenntnis strebt und unfähig ist, sein Leben zu genießen. Aus diesem Grund schließt er einen verhängnisvollen Pakt mit dem Teufel und verspricht diesem seine Seele. Damit stürzt Faust auch das unschuldige Gretchen ins Unglück.

Die Handlung um das Hauptelement, das Abkommen mit dem Teufel das Faust eingeht, präsentierten Ansgar Wilk, der sich schon in früheren Inszenierungen intensiv mit dieser Rolle auseinandergesetzt hat, die zu den schönsten im Theaterfach gehört als überragender Faust und Theaterdirektor, in weiteren Szenen und mit mehreren Rollen in der Aufführung dieser gekürzten Fassung traten mit überzeugenden schauspielerischen Leistungen Sarah Giebel (Margarethe), Julia Rieblinger (Mephisto) und Verena Konitschke (Frau Marthe) auf.

„Habe nun, ach…“ – so beginnt der große Monolog in dem wohl berühmtesten Drama der Theatergeschichte.

Goethes Faust ist das Inbild eines rastlosen Menschen, der nach Erkenntnis strebt. Maßlos, egozentrisch, hybrid, vollständig verzweifelt ist Faust an einem Endpunkt angekommen. Mephisto verspricht, Fausts unstillbaren Taten- und Erkenntnishunger zu befriedigen. Faust wettet seine Seele dagegen und begibt sich mit Mephisto auf einen Roadtrip voller neuer Erfahrungen, dessen Höhepunkt in der Begegnung mit der jungen Margarethe gipfelt.

„Die Kunst ist lang und kurz ist unser Leben“ – ob das die Schüler und Schülerinnen der 9. Jahrgangsstufe schon so empfanden, wird  – wie bei Faust – ein „Mysterium“ bleiben. Auf jeden Fall waren so manche Bühnenszenen dabei, welche den Neuntklässlern besonders in Erinnerung bleiben werden. Was den Teenagern besonders am Stück gefiel und welche Fragen noch offenblieben, wird im Feedback und der Nachbesprechung in den einzelnen Klassen mit der jeweiligen Deutschlehrkraft erst offenbar werden.

Mit Sicherheit war es etwas Besonders, dass der dramatische Klassiker an der Lobkowitz-Realschule aufgeführt wurde und somit den Jugendlichen die Gelegenheit geboten wurde einen weiteren Einblick in die Kunst des Bühnenspiels zu erhalten.